Die ersten Eindrücke unter Wettkampfbedingungen sind verarbeitet. Obwohl das Anfangsprogramm in der Landesliga Niederrhein 2 mit dem "euphorischen Aufsteiger" SV Biemenhorst, dem SV Hönnepel-Niedermörmter und dem Stadtderby gegen den ESC Rellinghausen "nicht die einfachsten Aufgaben" waren, ist Sebastian Amendt gerade deshalb mit sieben Punkten zufrieden.
Schließlich zeigte der FC Kray, wie er auftreten will: dominant, mit viel Ballbesitz und spielerischen Lösungen. Der Trainer sieht seine Grundstruktur bereits implementiert. Allerdings haben sich auch Schwächen offenbart: "Der Torabschluss ist noch nicht so stark, wir benötigen zu viele Gelegenheiten."
Die Mannschaft habe außerdem "noch gewisse Abläufe zu verinnerlichen", was jedoch kaum verwunderlich sei, da der Kader recht spät in dieser Form feststand. Außerdem ist der Ausfall des Stammtorhüters Raphael Koczor "sowohl von der spielerischen Qualität als auch von der Persönlichkeit ein herber Verlust". Koczor wurde vom Sportgericht für einige Wochen gesperrt, obwohl er vom Vorwurf einer versuchten Manipulation freigesprochen wurde.
Nachdem zuletzt ein neuer Torhüter vorgestellt wurde, könnte ein Stürmer folgen: "Man kann es nicht ausschließen, dass sich was tut, wenn dann sicherlich in vorderster Front. Aber Torjäger braucht natürlich jeder."
Leidenschaft fürs Verteidigung, fürs Kämpfen und sich gegen Widerstände wehren
Sebastian Amendt
Der nächste Gegner des FC Kray hat diesen bereits gefunden. Der SV Scherpenberg fand ihn in Form von Konstantinos Mitroglou, der unter anderem für die griechische Nationalmannschaft 17-mal und in der Champions League 14-mal traf. Dass ein Team in der Landesliga, welches in der Saison zuvor den zweiten Platz belegte, mit einem Spieler diesen Kalibers aufsteigen will, dafür braucht es laut Amendt "kein Statement von Vereins- oder Trainerseite."
Der Spitzenreiter steht mit einer Ausbeute von 13:1 Toren und neun Punkten ganz oben in der Tabelle und geht demnach als Favorit in die Partie. Eine von enormer Wichtigkeit. Amendt jedoch betont: "Die Saison entscheidet sich nicht mit dieser Partie. Es ist ein gutes Spiel um herauszufinden, wo wir gerade stehen und natürlich wollen wir auch gegen eine Topmannschaft etwas holen."
Auf dem Platz erwartet der Trainer von seiner Mannschaft – auch über dieses Spiel hinaus – einerseits die fußballerische und kreative Komponente und anderseits die "Krayer-DNA": "Leidenschaft fürs Verteidigung, fürs Kämpfen und sich gegen Widerstände wehren".
Nachdem Amendt im April eine sehr junge, verunsicherte Mannschaft übernahm, steht ihm nun ein ausgewogener Kader zur Verfügung mit Charakteren, die sich einbringen. Man merke, "es wächst etwas zusammen".
Kaum verwunderlich, dass der Trainer hofft, "dass wir am Sonntag erleben, was Kray früher ausgemacht hat: Viele Zuschauer, Top-Spiel, eine Mannschaft auf dem Platz, die sich richtig gut versteht, die spielerische Qualität hat und alles reinhaut, was das Publikum fordert."
Anstoß ist am Sonntag, dem 20.08.2023, um 15:00 Uhr in der Krayarena.